Die Saftkur - mit Saft fasten?

Kohlenhydrate - Energielieferant oder nur Fettmacher?

Wenn du dich heutzutage mit dem Thema Fasten und gesunder Lebensweise beschäftigst, stolperst du früher oder später auch über das Thema Intervallfasten oder auch Heilfasten

Denn Fasten gehört zu den beliebtesten Formen einer bewussten Ernährung. Und auch die Wissenschaft bestätigt immer wieder aufs Neue die Vorzüge, sowie die positiven Effekte für unseren Körper. Mit einer Saftkur kannst du nicht nur deinen Körper entgiften, du gibst ihm auch die nötigen Nährstoffe, die er benötigt.

Insbesondere für Einsteiger ist es oft nicht ganz leicht, mit dem Fasten zu beginnen.  Aus diesem Grund werfen wir jetzt einen gezielten Blick auf eine „mildere Form des Fastens“: Das Saftfasten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Saftkur?

Das Prinzip der Saftkur ist relativ einfach: In einem selbst festgesetzten Zeitraum wird auf feste Nahrung verzichtet. Stattdessen stehen auf dem Speiseplan ausschließlich kaltgepresste Säfte aus frischem Obst und Gemüse, zusätzlich darfst du außerdem Brühe, ungesüßte Teesorten und Wasser zu dir nehmen.

In der Regel dauert diese Art der modernen Fastenkur zwischen einem Tag und einer Woche an. Jede Mahlzeit wird täglich durch etwa 250 bis 500 Milliliter Saft ersetzt. Pro Tag werden zwischen vier und sechs Säfte getrunken. 

Mit der Saftkur strebst du das Ziel an, deinen Körper mehr zu entlasten, ihm mehr Energie zu schenken und ihm eine bessere Gesundheit zu verschaffen. Kurz gesagt, animierst du deinen Körper dazu, sich von abgelagerten Schadstoffen zu befreien und ihn mit wichtigen Vitaminen und Vitalstoffen zu versorgen. Die Meinungen darüber, wie häufig im Jahr mit Säften gefastet werden soll, gehen weit auseinander. Von der Saftkur Überzeugte fasten bis zu vier Mal im Jahr. 

Wichtig! Eine moderne Saftkur sollte man nicht mit der in der Medizin angewandten Heilfastenkur verwechseln.

Kohlenhydrate - Energielieferant oder nur Fettmacher?

Den Körper auf die Saftkur vorbereiten

Bevor du mit der Saftkur startest, solltest du deinen Körper schonend darauf vorbereiten. Gerne geben wir dir kurz eine Saftfasten Anleitung für deinen Start:

Verzichte bereits eine Woche vor dem Beginn deiner Saftkur auf Alkohol, Nikotin, Zucker und Kaffee und nimm nur noch leichte Kost zu dir, wie z. B. Gemüsesuppen.

Du fragst dich, welche Obst- und Gemüsesorten sich gut kombinieren lassen? Wie wäre es mit Spinat, Karotten, Äpfel, Orangen? Die Auswahl an Rezepten ist riesig. Wähle Lebensmittel, die dir schmecken und suche dir ein paar leckere Saft-Rezepte heraus, damit dein Körper ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. 

Bedenke, dein Körper verzichtet jetzt einige Tage auf richtige Mahlzeiten!

Das solltest du beachten:

Starte deine Saftkur, wenn du körperlich fit und gesund bist. Schwangeren, Stillenden und Menschen mit gesundheitlichen Problemen ist die Saftkur abzuraten. Wähle dir einen Zeitraum aus, in dem du wenig bis keine Verpflichtungen hast. Hierfür bietet sich am besten ein verlängertes Wochenende oder eine Urlaubswoche an. Achte darauf, dass du ausreichend Ruhephasen und genügend Schlaf bekommst. Trinke weiterhin Wasser neben deinen frischen SäftenStarke Belastungen, wie beispielsweise Kraftsport, solltest du während deiner Saftkur vermeiden. Aber dennoch solltest du dich bewegen. Geh spazieren, mach Yoga, das hilft dir, dein Herz-Kreislauf-System in Schwung zu bringen.

Vor- und Nachteile einer Saftkur

Welche Vorteile hat eine Saftkur?

Durch die Zellerneuerungsprozesse und die Verminderung von Entzündungen, während des Fastens, kann sich ein Gefühl von Wohlbefinden und Frische, so wie ein gutes Körpergefühl, einstellen. Im Umkehrschluss wirst du merken, dass du wieder ein besseres Gefühl und Bewusstsein für eine gesunde Ernährung entwickelst. Viele berichten auch, dass sie bereits während der Saftkur abnehmen und Gewicht verlieren.

Was sind die Nachteile und Begleiterscheinungen?

Hast du dich für eine Saftkur entschieden, bedeutet das für deinen Körper, dass sich der Stoffwechsel umstellen wird. Gib deinem Körper die Zeit, denn er wird sie benötigen, um sich an den Fettstoffwechsel zu gewöhnen und dabei wirst du auch merken, welche Begleiterscheinungen es mit sich bringen kann. 

Aber keine Angst - das ist völlig normal, du brauchst dir also keine Sorgen machen.

Du wirst merken, dass sich z. B. dein Kälteempfinden erhöht. Was dir dabei helfen kann, sind warme Tees (ungesüßt), Gemüsebrühe, ein paar dicke Wollsocken oder auch eine Wärmflasche. Zudem können Stimmungsschwankungen und Müdigkeit auftreten, denn während deiner Saftkur sinkt die Zahl der zugeführten Kalorien, je nach individuellen Essgewohnheiten und zum Teil auch erheblich. Auch ein Mangel an Proteinen und Fetten kann hervorgerufen werden.

Bei Kopfschmerzen wird es dir helfen, dich an der frischen Luft zu bewegen. Dabei kann eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Wasser, ungesüßten Tee oder Brühen entgegen wirken.

Positive Auswirkungen auf die Darmgesundheit und die Haut?

Durch das Fasten werden Zellerneuerungsprozesse angeregt und Entzündungen vermindert. Es gibt mittlerweile Studien über die Auswirkungen des Fastens auf den Darm. Ergebnisse deuten darauf hin, dass Fasten zu einer signifikanten Veränderung der Mikrobiota im Darm führt, insbesondere auf eine Zunahme der gesundheitsförderlichen Lactobazillen und Bifidobakterien.

Auf was solltest du nach der Saftkur achten, um den Effekt möglichst halten zu können?

Es kann helfen, wenn du das Erlebte bewusst reflektierst und auch langfristig positive Effekte aus der Kur ziehst. Höre wieder mehr in deinen Körper hinein und achte z. B. mehr auf das eigene Sättigungsgefühl in deinem Körper. Gerade beim Fasten merkt man oft, dass man nicht, unbedingt ständig etwas zum Essen benötigt und meist nur aus Gewohnheit oder gar Langeweile beginnt, zwischen den Mahlzeiten zu essen.

Nach der Kur ist es wichtig, deinen Körper wieder langsam an übliche Mahlzeiten heranzuführen. Mit der ersten Mahlzeit beginnt die Auseinandersetzung mit dem Essen von Neuem - mit Genuss und Appetit.

Wie wirkt die Saftkur?

Die Vitamine und Antioxidantien in den Säften werden im Magen leichter aufgenommen und verarbeitet, was dafür sorgt, dass der Fettstoffwechsel und die Zellregeneration angeregt werden.

Mit der Saftkur wird sich deine Darmflora verbessern, deine Leber wird entgiftet und dein Blutzucker- und Cholesterinspiegel senkt sich. Auch dein Hautbild verschönert sich und du wirst eine Steigerung deiner Leistungsfähigkeit bemerken.

Kohlenhydrate - Energielieferant oder nur Fettmacher?

Welche Obst- und Gemüsesorten eignen sich am besten?

Wer etwas Abwechslung ins Spiel bringt, ist nicht nur länger motiviert, sondern hat auch eine größere Auswahl an Nährstoffen. Wichtig ist es, mehr Gemüse als Obst zu verwenden, um die Fruchtzuckereinnahme zu minimieren. Informiere dich auch über die Nährstoffe einzelner Gemüsesorten, sodass du ausreichend Fette und Proteine zu dir nimmst. Gute Eiweißlieferanten sind z. B. Grünkohl, Spinat, Bohnen, Mangold, Kresse und Feldsalat. Sojasprossen, Grünkohl, Avocado und bestimmte andere Früchte liefern zudem Fett. Artischocken, Champignons oder Fenchel sind reich an Magnesium, Eisen und Kalzium.

  • Rote Beete - ist reich an Vitamin B, Folsäure, Kalium und Eisen. Du kannst sie wunderbar kombinieren mit Äpfeln, Brombeeren und Ingwer.
  • Sellerie - liefert dir Magnesium, Kalzium, Eisen und Aminosäuren und kann mit Äpfeln, Grünkohl, Petersilie, Limetten, Zitronen und Ingwer gemixt werden. 
  • Karotten enthalten viele Vitamine - A, B und K. Kombiniert mit Äpfeln, Ananas und Ingwer – einfach lecker!
  • Süßkartoffel, Orange, Birne, Apfel – enthalten jede Menge Vitamin C und dank der Süßkartoffel auch Eiweiß, Kalzium und Vitamin B.
  • Salatgurke kombiniert mit Äpfeln, Spinat, Limette und Ingwer. Dank der Gurke beruhigend für den Magen, kalorienarm sowie mit ausreichend Nährstoffen und Vitaminen, die sich positiv auf den Körper auswirken können.

Du kannst dir unzählig leckere Obst- und Gemüsekombinationen zubereiten. Wichtig ist jedoch immer, dass du ausreichend Vitamine und Mineralien zu dir nimmst, wenn du dich ausschließlich von Säften ernährst. Denn nur so kann dein Körper - während der Saftkur - gut funktionieren.

Rezepte um deine Saftkur selber zu machen

Es gibt mittlerweile genügend Produkte, ob Online oder im Supermarkt, die du kaufen kannst. Wenn du aber Zeit und einen Entsafter hast, wie wäre es denn, wenn du dir die Säfte für deine Saftkur selber machen würdest? 

Wir haben für dich mal ein paar Rezepte zusammengestellt.

Selbstgepresster Pink Power Saft

Dazu brauchst du folgende Zutaten:

  • 1 Apfel
  • 1 Birne
  • 1 Rote Beete
  • 1 Karotte
  • ½ Zitrone
  • 1 Stück Ingwer

Du entsaftest Obst und Gemüse und presst die halbe Zitrone aus. Jetzt vermischst du alles miteinander und dann lass es dir schmecken.

Selbstgepresster Grüner Starter Saft

Dazu brauchst du folgende Zutaten:

  • 1 grünen Apfel
  • ½ Gurke
  • 1 Handvoll Spinat
  • 1 Stck Ingwer (ca. 3 cm groß)
  • ½ Zitrone
  • ½ Limette

Jetzt entsaftest du alle Zutaten nacheinander und zum Schluss presst du Zitronen- und Limettensaft dazu. Super frisch und super lecker.

Selbstgepresster Rotkohl-Ingwer-Saft

Dazu brauchst du folgende Zutaten:

  • 150 g Rotkohl
  • ¼ Papaya
  • 1 roter Apfel
  • 1 Stck Ingwer (ca.3 cm groß)
  • 3 Eiswürfel

Alle Zutaten werden entsaftet, wenn du möchtest, gibst du noch ein paar Eiswürfel in deinen Saft.

Das Ende der Saftkur

Die traditionelle Art des Fastenbrechens ist der langsame Verzehr eines ganzen Apfels. Warum ein Apfel? Dieser dient gut als Wiedereinstieg, weil die Säure des Apfels die Bildung von Magensäure und Darmbewegung anregt. Zudem ist er reich an Vitaminen. Am ersten Tag nach der Kur solltest du dich von leicht verdaulichen, kleinen Mahlzeiten ernähren. Smoothies, Haferbrei, gedünstetes Gemüse und Suppen sind da optimal.

Ballaststoffe sind überwiegend unverdauliche Nahrungsbestandteile, die ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen

Leckere Low Carb Rezepte nach der Saftkur

Du kannst die Saftkur nutzen um schlechte Essgewohnheiten abzulegen und deinen Körper zu reseten. Ernähre dich anschließend Low Carb und schaffe so den Einstieg in eine langfristige, gesündere und bewusstere Ernährungsweise.

Viele leckere Rezepte findet du hier: Low Carb Rezepte

Fazit

Wenn du dir einmal eine bewusste Auszeit vom Alltags(essen) nehmen möchtest, dann kann für dich die Saftkur eine hilfreiche Erfahrung sein. Entscheidend sind nicht die drei, fünf oder mehr Tage, sondern der Zeitraum danach. Wenn du die Saftkur und somit die Reinigung deines Körpers gemeistert hast, dann sammelst du positive Erfolgserlebnisse und kannst nach dem „Reset“ daran arbeiten, schlechte Gewohnheiten wie z. B. zu viel Kaffee, süße Snacks oder Rauchen ändern.

Denn: Der Anfang zu einem neuen Leben ist nun gemacht!

Erholsamer Schlaf, mehr Energie, länger andauernde Konzentrationsphasen – eine Saftkur kann viele positive Wirkungen mit sich bringen. Ob das bei dir der Fall ist, kannst du nur selbst herausfinden. Regel Nr. 1 lautet: Hör auf die Signale deines Körpers und ignoriere nicht die Bedürfnisse wie Durst und Ruhe

Für alle, die das Ziel haben, ihren Körper in Form zu bringen, kann eine Saftkur der Kickstart für eine gesündere Ernährung sein.


Veröffentlicht am
11. Januar 2024
liebt gutes gesundes Essen mit natürlichen Zutaten. Real Food wird bei ihr groß geschrieben. Als Ernährungsberaterin beschäftigt sie sich mit dem ganzheitlichen Thema Gesundheit und wie man es schafft, den Körper fit und leistungsfähig zu halten.