Atkins-Diät

Atkins-Diät
Dr. Robert Atkins, der Erfinder der Atkins-Diät, gilt als Pionier der modernen Low Carb Diäten. Traditionell warnten Diäten vor Fetten; Atkins war in den 1970er Jahren einer der ersten Experten, die die Risiken einer von Kohlenhydraten dominierten Ernährung erkannten.

Ein Gegenentwurf zur kohlenhydratbasierten Ernährung

In den westlichen Ländern prägen heute industriell hergestellte Zucker und Weißmehle die Ernährung. Für dieses Übermaß leicht verdaulicher Kohlenhydrate ist der Mensch evolutionär nicht geschaffen. Die Low Carb Philosophie, auf der die Atkins-Diät basiert, spricht von einer Art Sucht und macht das Kohlenhydratbombardement für Zivilisationsleiden wie Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich.

Bei kohlenhydratreicher Ernährung ist das Zuckermolekül Glukose der Universaltreibstoff aller Körperzellen. Tatsächlich kann der Körper aber nicht nur aus Zucker, sondern auch aus Fetten Energie gewinnen. Der weitgehende Verzicht auf Kohlenhydrate während der Atkins-Diät bewirkt die Umstellung des Stoffwechsels in den alternativen Modus der Ketose. Die Rolle der Glukose übernehmen hier Abbauprodukte der Fette, sogenannte Ketone.

Erst im Ketosezustand greift der Körper Fettreserven an. Traditionelle Diäten erreichen diesen Zustand durch Hungern - oft genug ist das der Grund für ihr Scheitern. Die Atkins-Diät zeigt einen Weg auf, den Ketosezustand völlig ohne Hungergefühle herbeizuführen.

Der Atkins-Diätplan

Die Atkins-Diät beinhaltet vier Phasen.

  1. zweiwöchige Einleitungsphase mit 20 g Kohlenhydraten täglich
  2. Reduktionsphase mit wöchentlich neuen Kohlenhydratquellen und ansteigender täglicher Kohlenhydratmenge
  3. Vor-Erhaltungsdiät mit weiter ansteigender täglicher Kohlenhydratmenge
  4. lebenslange Erhaltungsdiät

Die Einleitungsphase der Atkins-Diät soll den Stoffwechsel in den Ketosezustand versetzen. Kohlenhydrate kommen ausschließlich aus Gemüse und einigen Obstsorten. Fisch, Fleisch, Eier, Butter und Pflanzenöl sind nicht limitiert.

Während der Reduktionsphase werden zunächst wöchentlich neue Kohlenhydratquellen eingeführt. Die Abfolge umfasst Käse, Nüsse, Beeren, Alkohol, Hülsenfrüchte, stärkereiche Gemüse und Vollkornprodukte. Zudem wird Woche für Woche der tägliche Kohlenhydratverzehr um 5 g erhöht und die Gewichtsabnahme permanent kontrolliert. So wird die maximale Kohlenhydratmenge gefunden, bei der sich das Gewicht kontinuierlich leicht reduziert. Diese Menge wird beibehalten und die Reduktionsphase fortgeführt, bis das Idealgewicht fast erreicht ist.

In der dritten Phase der Atkins-Diät wird die Kohlenhydratmenge ermittelt, mit der das Gewicht stabil bleibt. Der täglichen Kost werden wöchentlich 10 g Kohlenhydrate hinzugefügt, bis eine erste leichte Gewichtszunahme zu verzeichnen ist. Der Stoffwechsel verlässt langsam den Ketosezustand.

Die vierte Phase ist als lebenslanges neues Ernährungsbewusstsein zu verstehen. Die Kohlenhydratmenge sollte gewöhnlich den während der Atkins-Diät ermittelten Idealwert nicht überschreiten. Auch Kohlenhydratquellen werden weiterhin bewusst ausgewählt. Kartoffeln, Zucker und Weißmehlprodukte stehen möglichst selten auf dem Speiseplan.

Fazit

Die Atkins-Diät ist eine sinnvolle Low Carb Diät, die eine behutsame Gewichtsabnahme und dauerhaft geänderte Ernährungsgewohnheiten anstrebt. Die fehlenden Limitierungen von Butter, Fleisch und Eiern sollten jedoch nicht als Freibrief für hemmungslosen Verzehr verstanden werden, da tierische Fette ebenfalls Gesundheitsrisiken bergen.
Veröffentlicht am
12. Oktober 2012
liebt gutes Essen und kocht aus Leidenschaft. Wenn er nicht kocht oder isst, dann entwickelt er verschiedene Tools und Webseiten. Zusammen mit Sandra gründete er lowcarbrezepte.org und möchte euch damit wichtige Werkzeuge (Website, Bücher, Meal Planner) an die Hand geben, um Gesundheit und Ernährung bewusst zu gestalten.